Die Bundesregierung möchte mit dem Projekt Digitale Identitäten ab Herbst 2021 Online-Ausweise ausgeben. Bürger:innen können diesen im Smartphone speichern und von dort aus nutzen.
Identifizierung mit dem digitalen Personalausweis
Für den Nachweis der Identität brauchten wir bis jetzt einen physischen Personalausweis. Sichere digitale Personalausweise sind nicht einfach herzustellen, aktuell befinden sie sich noch in der Projektphase. Für eine europa- oder weltweite Lösung braucht es zudem Standards. Die Object Management Group entwickelt weltweite Technologiestandards, unter anderem dezentrale digitale Identitäten für Unternehmen, Menschen und Maschinen.
Dezentrale digitale Identitäten für Mitarbeiter in der Logistik
Dezentrale digitale Identitäten (DID) sind technisch gesehen unabhängig von Nationalstaaten, sie arbeiten stattdessen mit Kryptografie, also Mathematik. Sie ersetzen den offiziellen Identitätsnachweis nicht, sie ergänzen ihn. Vertrauenswürdige Quellen wie der Ausbildungsort, eine Bank oder das Straßenverkehrsamt können hinzugefügt werden.
LKW-Fahrer können sich mit ihrer DID zweifelsfrei und sicher identifizieren. Die Authentifizierung mit dem Fuhrparkleiter erfolgt automatisch, z. B. über eine Flottenmanagement App. All dies ist noch Zukunftsmusik, aktuell werden jedoch genau diese Standards entwickelt.
Im Zuge der Logistik Automatisierung bekommen auch LKW digitale Identitäten. Neue und bestehende Mitarbeiter können sich über die App am Fahrzeug anmelden, daraufhin öffnet sich das Schloss und die Tour kann starten.
Diese Technologie macht es einfacher für Mitarbeiter und gleichzeitig sicherer und nachprüfbarer für das Unternehmen. Fehleranfällige Prozesse wie Unfallberichte können durch Blockchain-Technologie fälschungssicher protokolliert und zweifelsfrei zugeordnet werden.
Technologie-Standards zur Vereinfachung von Prozessen
Die DID-Lösung der gemeinnützigen IOTA Stiftung mit Sitz in Berlin befindet sich im Prozess der Anerkennung als Standard durch die Object Management Group. Sie ist damit auf dem Weg zu einem globalen Technologie-Standard.
Für viele Logistiker ist das Stand 2021 reine Zukunftsmusik und ein futuristisches Thema. Auf persönliche Nachfrage nach dem Stand der Digitalisierung gaben einige Betriebe an, dass sie neuerdings Excel nutzen. 30% der Logistiker nutzen noch gar keine Software, allerdings handelt es sich überwiegend um kleinere Betriebe. Die Nachfrage nach Assistenz- und kraftstoffsparenden Anwendungen steigt. Ein Beispiel dafür ist das LKW-Platooning, das gerade im Fraunhofer Blockchain-Labor entwickelt wird.
Reale Unternehmen wie die niederländische de Volksbank entwickeln Konzepte, um mit dezentralen digitalen Identitäten Bankkonten zu öffnen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Entwicklung schneller passiert, als man denkt. Hätten Sie vor zwei Jahren den Boom an Elektro-Autos vorhergesehen? „Das dauert noch 10 Jahre.“ habe ich 2019 gehört. Ein Mal Augen auf und zu machen und die Zukunft ist da.